Die Wohnbedürfnisse im Alter ändern sich. So kann es sein, dass die eigene Immobilie, in der man das halbe Leben gewohnt hat, im Alter zu Problemen führt. Sind die eigenen Kinder ausgezogen oder ist der Partner verstorben, kann es sich schnell einsam anfühlen, alleine in einem großen Haus zu wohnen. Ist man als Senior körperlich eingeschränkt oder krank, so werden steile Treppen, ein langer Weg zum Supermarkt und die Gartenpflege zur Herausforderung. Was also tun, wenn Rentner, die einen Großteil ihres Lebens in ein und derselben Immobilie verbracht und diese vielleicht sogar mit eigenen Händen aufgebaut haben, in ihren eigenen vier Wänden nicht mehr zurechtkommen und sich überfordert fühlen? Eine Entscheidung muss her. Doch welche Alternativen gibt es und welche ist am sinnvollsten?
Wohnformen und Möglichkeiten für selbstständiges Wohnen im Alter gibt es viele. Zunächst kommt es auf die Beschaffenheit der Immobilie an. Ist diese ebenerdig und kann mit nur wenigen Handgriffen altersgerecht und barrierefrei umgebaut werden, so empfiehlt sich dieser Schritt. In den meisten Fällen sind jedoch größere Umbaumaßnahmen notwendig, um das Haus an die pensionierten Besitzer und deren Bedürfnisse anzupassen und ihnen ein selbstständiges Wohnen im Alter zu ermöglichen. So kann es durchaus passieren, dass Eigentümer für den Umbau des Hauses mehr Geld aufwenden müssen als für den Neukauf einer kleineren, bereits barrierefreien Wohnung.
6,6 Mio. Menschen ab 70 Jahren besaßen 2019 ein eigenes Haus, weitere 1,2 Mio. eine Eigentumswohnung. Grund genug, sich mit dem Thema „Wohnen im Alter“ näher auseinanderzusetzen, denn der demographische Wandel wird sich in den kommenden Jahren noch verstärken.
Mit der Zeit verändern sich die Dinge. Der stete Wandel macht auch vor alteingesessenen Lebensstrukturen nicht halt. Heutzutage erkennen immer mehr Rentner, zu welcher Last eine Immobilie im Alter werden kann und trennen sich von ihren vier Wänden. Aktuelle Zahlen aus unserer Online-Umfrage zum Thema „Wohnen im Alter“ zeigen, dass sich zurzeit immerhin 74 Prozent der Senioren dafür entscheiden, ihre Immobilie zu veräußern und in eine kleinere, altersgerechte und barrierefreie Wohnung zu ziehen. Nur 20 Prozent wollen in ihrem Haus wohnen bleiben. Anders sah das noch vor zehn Jahren aus: Da blieben 61 Prozent der Senioren bis zum Lebensende in ihrer Immobilie wohnen, während sich 25 Prozent für den Verkauf ihres Eigenheims entschieden. Doch woher kommt dieser Sinneswandel?
Ungenutzte Räume und unnötige Heizkosten
Natürlich ist der Abschied vom Eigenheim nicht leicht. Schließlich verbinden Eigentümer viele schöne Erinnerungen damit und haben auch Kosten und Mühen in die eigene Immobilie investiert. Doch die eigenen Kinder sind lange aus dem Haus und auch die Enkelkinder erreichen irgendwann ein Alter, in dem sie nicht mehr regelmäßig zu Besuch kommen. Das bedeutet, immer mehr Zimmer bleiben ungenutzt, müssen aber mitgeheizt werden, was eine unnötige finanzielle Belastung darstellt.
Gartenpflege
Auch der Garten erscheint im fortgeschrittenen Lebensalter eher als Bürde statt als Ort der Erholung und Entspannung. Dort wollen die Hecken gestutzt, der Rasen gemäht und die Blumen gegossen werden. Wer diese körperlich anstrengende Arbeit nicht mehr aus eigener Kraft schafft, muss sich professionelle Hilfe holen und einen Gärtner engagieren, der das Gartenidyll pflegt. Auch hier entstehen zusätzliche Kosten für die Senioren.
Instandhaltungskosten der Immobilie
Hinzu kommt, dass das Haus, genau wie der menschliche Körper, altert. Je fortgeschrittener das Alter der Immobilie, desto eher häufen sich Reparaturen und Instandhaltungsmaßnahmen. Derartige Maßnahmen kosten Geld und können das Budget eines Senioren-Haushalts stark strapazieren.
All diese Faktoren können zu der Entscheidung beitragen, sich im Alter von seiner Immobilie zu trennen. Letztendlich sind die Beweggründe natürlich individuell. Oftmals fließen mehrere Faktoren in die Verkaufsentscheidung ein. Die folgende Grafik zeigt, welche Gründe heutzutage zum Immobilienverkauf im höheren Alter führen:
Am häufigsten Entscheiden sich ältere Immobilienbesitzer für den Hausverkauf im Alter, weil die Immobilie zu groß geworden ist. Dicht gefolgt von der Problematik, dass die Immobilie nicht altersgerecht oder aufgrund mangelnder Barrierefreiheit unpraktisch ist. Auch der Verlust des Partners, mit dem die eigene Immobilie bewohnt wurde, ist unter den meistgenannten Gründen zu finden. Über die Hälfte der Eigentümer im höheren Alter sind mit der Instandhaltung des Eigenheims überfordert.
Circa 45 Prozent der Senioren verkaufen, weil sie zu weit von der Familie entfernt wohnen.
Dies kann ein wichtiger Punkt sein, wenn Rentner im Alter verstärkt auf die Hilfe von Angehörigen angewiesen sind, beispielsweise beim Einkaufen oder bei der Haushaltsführung. Gerade wenn der eigene Partner bereits verstorben ist, spielt auch die Einsamkeit, vor allem wenn die Familie nicht in der Nähe wohnt, eine große Rolle. Ein Drittel gibt als Verkaufsgrund eine schlecht ausgebaute Infrastruktur an, wodurch Senioren schnell ihre Mobilität und Eigenständigkeit im Alter verlieren können. Einige ältere Eigentümer haben möglicherweise Geldnot aufgrund ihrer kleinen Rente oder möchten ihre Immobilie angesichts der immer weiter steigenden Immobilienpreise nun möglichst gewinnbringend verkaufen.
Wer im Alter verkauft, möchte möglicherweise auch einen späteren Streit um die Erbschaft der Immobilie vermeiden und somit den familiären Frieden wahren. In einigen Fällen können auch die Kreditzahlungen des Eigenheims nicht mehr getilgt werden, weshalb der Verkauf der einzige Ausweg ist. Selten, aber dennoch kein unerheblicher Grund für einen Verkaufswunsch im Alter ist der anhaltende Streit mit den Nachbarn, dem über einen Verkauf und anschließenden Umzug ein Ende gesetzt werden soll.
Wohnformen und Möglichkeiten für selbstständiges Wohnen im Alter gibt es viele. Zunächst kommt es auf die Beschaffenheit der Immobilie an. Ist diese ebenerdig und kann mit nur wenigen Handgriffen altersgerecht und barrierefrei umgebaut werden, so empfiehlt sich dieser Schritt. In den meisten Fällen sind jedoch größere Umbaumaßnahmen notwendig, um das Haus an die pensionierten Besitzer und deren Bedürfnisse anzupassen und ihnen ein selbstständiges Wohnen im Alter zu ermöglichen. So kann es durchaus passieren, dass Eigentümer für den Umbau des Hauses mehr Geld aufwenden müssen als für den Neukauf einer kleineren, bereits barrierefreien Wohnung.
Teilvermietung
Einen weiteren Lösungsansatz bietet die sogenannte Teilvermietung. Wie der Name verrät, können ältere Immobilienbesitzer Teile ihres Hauses vermieten. Das bedeutet jedoch, dass die Eigentümer Fremde im Haus haben. Auch können bei einer Teilvermietung Umbaumaßnahmen auf die Hausbesitzer zukommen, je nachdem, wie Schnitt und Zimmerverteilung des Hauses aussehen. Das Vermietungsgeschäft bedeutet außerdem zusätzlichen Verwaltungsaufwand für die Besitzer, denn diese müssen sich als Vermieter um die Instandhaltung der Immobilie kümmern sowie um die Koordination von bestehenden Mietern und Nachmietern.
Hausverkauf
Eine weitere Möglichkeit ist der Verkauf der Immobilie und der Umzug in eine barrierefreie, kleinere Wohnung. Für viele Immobilieneigentümer im hohen Alter ist das eine regelrechte Erleichterung und ein deutlicher Zugewinn an Lebensqualität. Ebenso besteht für viele Pensionäre die Möglichkeit, in die Nähe ihrer Kinder und Enkel zu ziehen, denn besonders heutzutage sind Familienangehörige oft auf der ganzen Welt verstreut, weit weg vom einstigen Zuhause. Die Finanzierung des Wohnungsneukaufs kann zudem durch den Verkauf der alten Immobilie getilgt werden. Wer kein neues Eigentum erwerben möchte, kann durch den Verkauf des Eigenheims auch die Anmietung einer geeigneten Wohnung finanzieren. Ältere Eigentümer laufen so nicht Gefahr, in finanzielle Bedrängnis zu geraten.
Wichtig ist, sich frühestmöglich und ohne Druck mit den gegebenen Alternativen auseinanderzusetzen, um die eigenen Wünsche und Vorstellungen vorab zu klären und für alle Eventualitäten gewappnet zu sein. Professionelle Immobilienexperten und Makler stehen bei der Entscheidungsfindung beratend zur Seite und helfen dabei, den für die jeweilige Situation besten Lösungsansatz zu finden und in die Tat umzusetzen.
Ein Haus zu verkaufen, bedeutet nicht automatisch, darin nicht mehr wohnen zu können. Diese Fälle machen es möglich, seine Immobilie im Alter auch weiterhin zu nutzen:
1. Wohnrecht:
In einigen Fällen räumen Käufer einer Immobilie den Verkäufern ein lebenslanges Wohnrechtein. Diese Option wird vor allem wahrscheinlich, wenn sich in dem Haus mehrere Wohnungen befinden. Oder die Käufer die Immobilie frühzeitig als Anlage erwerben, um sie erst später zu beziehen. Ein lebenslanges Wohnrecht reduziert jedoch nicht nur die Verkaufschancen, sondern auch den Verkaufserlös, da der Käufer vorerst keinen Nutzen aus der Immobilie zieht. Das Wohnrecht muss im Grundbuch eingetragen werden und gehört zudem in den Kaufvertrag.
2. Leibrente:
Bei der Leibrenteverkauft der Eigentümer seine Immobilie, erhält den Kaufpreis jedoch als monatliche, lebenslange Zahlung. Auch in diesem Fall darf er durch ein lebenslanges Wohnrecht seine Immobilie im Alter weiter nutzen.
3. Umkehrhypothek:
Bei der Umkehrhypothekveräußert der Eigentümer seine Immobilie an einen Darlehensgeber, z.B. eine Bank. Sie zahlt den Kaufpreis entweder in einer Summe an ihn oder als monatliche Rente. Der Besitzer erhält ein lebenslanges Wohnrecht. Nach seinem Tod wird der Darlehensgeber zum neuen Eigentümer.
Ob ein Verkauf der Immobilie im Alter sinnvoll ist oder nicht, entscheidet letztendlich der Einzelfall bzw. hängt von den Wünschen und Bedürfnissen der Besitzer ab. Eigentümer sollten die Entscheidung daher gut abwägen und sich gegebenenfalls von einer unabhängigen Person wie einem Immobilienmakler beraten lassen.
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